CB-Funk

CB-Funk

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Ein Handfunkgerät für den CB-Funk

Der ”CB-Funk” (engl. Citizens™ band radio) ist eine Jedermannfunk-
anwendung, somit ein Öffentlicher, kostenfrei nutzbarer Sprech- und
Datenfunk, dem ein Frequenzband um 27 MHz (11-Meter-Band) zugewiesen ist.
Der dem CB-Funk zugeteilte Frequenzbereich liegt am oberen Ende der
Kurzwelle und reicht in Deutschland von 26,565 MHz bis 27,405 MHz (80 Kanäle),
europaweit von 26,965 MHz bis 27,405 MHz (40 Kanäle).

Die Abkürzung ”CB” steht für “Citizen’™ Band” und bedeutet so viel wie “Bürger-
Frequenzbereich” oder Jedermannfunk.

Geschichte

Das 11-m-Band war von den Funkverwaltungen als ISM-Band (Industrial, Scientific, and
Medical Band) zur allgemeinen Nutzung freigegeben worden. Damit durfte auf diesen
Frequenzen ohne konkrete Beschränkung der Sendeleistung gesendet werden, was in
der Medizin bei HF-Therapie-Geräten genutzt wurde. Der Mediziner bestrahlte mit
ca. 1000 W den Körper seiner Patienten. Dabei wurde durch geeignete Frequenzwahl
versucht, eine Resonanzfrequenz zu finden, um ein Maximum an Leistung auszukoppeln.
Diese durch die dauerenden Frequenzwechsel auftretenden Störungen kennt der
CB-Funker als “Schrappi”. Auch in industriellen Anwendungen wird das 11-m-Band zum
HF-Schweißen genutzt, was zu Störungen des CB-Funk führt.

In Deutschland wurde in der Zeit um 1970 für den Sprechfunk der Bereich um 27 MHz
als Betriebsfunk genutzt, nach der Zulassungsnummer der Geräte auch “K-Geräte” genannt.
Hilfsorganisationen nutzten es, aber auch andere Anwender, die später in den
UKW-Betriebsfunk wechselten. Durch diese historische Verteilung der “alten” Kanäle als
Betriebsfunk wurden die ersten 12 Kanäle für den CB-Funk auch nicht von 1 bis 12
freigegeben, sondern als 4 bis 15. Später kamen dann weitere Kanäle und weitere
Modulationsarten hinzu.

Mit der Amtsblattverfügung 393/1975 wurde von der Deutschen Bundespost am 1. Juli 1975
der CB-Funk für die Allgemeinheit freigegeben, zunächst auf den Kanälen 4-15 und in AM mit
einer max. Sendeleistung von 0,5 W für feste und mobile Geräte, sowie 0,1 W für tragbare
Geräte. Es war auch FM möglich, die ersten AM/FM-Geräte kamen 1977/78 auf den Markt. 1981 erweiterte
das Bundesministerium für Post und Telekommunikation den CB-Funk um die Kanäle 1-22 mit
maximal 0,5 W und nur in der Modulationsart FM (Amtsblatt 62/1981, Verfügung 434/1981).
Mit dem Amtsblatt 55/1983 vom 12. April 1983 wurde der CB-Funk nochmals ausgeweitet auf
die Kanäle 1-40 mit maximal 4 W Sendeleistung in FM. Ende 1988 wurden nochmal zusätzlich
40 Kanäle freigegeben, so dass der CB-Funk in Deutschland heute über einen Bereich von
80 Kanälen verfügt die teilweise auch für die Nutzung für digitale Betriebsarten oder der
Modulationsart SSB freigegeben sind.

Da der für CB-Funk vorgesehene Frequenzbereich um 27 MHz auch für Funkfernsteuerungen
von Modellen und Spielzeugen freigegeben war (und noch ist), kam es anfangs zu Konflikten
zwischen CB-Funkern und Modellfliegern. Für Funkfernsteuerungen wurden durch die deutsche
Fernmeldeverwaltung relativ schnell neue und exklusive Frequenzen bei 35 und 40 MHz bereitgestellt.

In Ostdeutschland übernahm der CB-Funk nach der Wende zeitweise die Rolle eines überall
einsetzbaren und kostengünstigen Kommunikationsmediums, wurde jedoch bald von
Mobiltelefonen verdrängt.

Begründung der Behörden für die zunächst sehr restriktive Vergabe von Frequenzen, zeitweise
Beschränkung auf FM und sehr geringe Leistung waren häufige Störungen in
Fernseh-und Rundfunkgeräten. Nachdem in intensiven Gesprächen mit Herstellern und dem
DAKfCBNF die eigentlichen Ursachen geklärt und damit Bedenken ausgeräumt werden konnten,
wurden schliesslich auch in Deutschland die in USA und Frankreich bereits zugelassenen
4 Watt Leistung, 40 Kanäle und Richtantennen zugelassen. Trotz dann achtfacher Leistung
(mit Richtantenne noch mehr) nahmen die Störungen entgegen den Befürchtungen ab.

Gründe dafür waren: – statt der illegalen Geräte, die z.T. nicht einmal die amerikanischen
Vorschriften einhielten, wurden dann Geräte nach der wesentlich strengeren Europa-Norm
benutzt. – Nachbrenner, illegale Leistungsverstärker, die z.T. erhebliche Oberwellen erzeugten,
waren nicht mehr nötig und kamen ausser Mode. – Fernseh- und Rundfunkgeräte wurden
verbessert hinsichtlich Empfang von ausser dem eigentlichen Empfangsbereich liegenden
Frequenzen, u.a., weil der Funkstörungsmessdienst gute Referenzgeräte als Vergleich
einsetzt. Wenn das Referenzgerät keine Störungen hatte, konnte der Kunde das gestörte
Gerät beim Hersteller reklamieren.
Bald setzten sich dann Verbesserungen in der Produktion durch.

Eigenschaften

CB-Funk wird für alle Arten von privater, nichtkommerzieller Funkkommunikation benutzt. Er ist
mehr als alle anderen Spielarten des Jedermannfunks zum persönlichen Informations- und
Meinungsaustausch gedacht.
Die Chancen, ein Gespräch mit Unbekannten führen zu können, sind hier am größten. Der
einschlägige Fachhandel bietet für den CB-Funk in Verkehr gebrachte Seriengeräte an. Das
Betreiben von selbst hergestellten Funkgeräten ist im CB-Funk nicht gestattet. Jedoch dürfen
CB-Funk-Antennen unter Beachtung von Vorschriften selbst gebaut und verwendet werden.

Mit vollwertigen Stationsantennen (deren mechanische Länge meistens zwischen 5,50 m und
6,50 m, entsprechend 1/2 Lambda bis 5/8 Lambda Wellenlänge, variiert) sind Gespräche im
Umkreis von etwa 20 km bis 80 km um den eigenen Standort möglich. Die Reichweite ist von
verschiedenen Faktoren abhängig, wie z.B. der Antennenhöhe, Sendeleistung, umliegenden
Bebauung und Vegetation, Erdkrümmung. Einflüsse des Funkwetters, zumeist durch
Sporadic-E,äußern sich gelegentlich in Reichweitensteigerungen auf Entfernungen bis zu über
2000 km, wodurch dann der Charakter eines reinen Nahbereichsfunks verloren geht:
Sendungen aus allen europäischen Ländern und teilweise sogar aus Übersee sind zu hören und machen lokale
Kommunikation schwierig. Manche CB-Funker führen in solchen Zeiten internationalen
Funkverkehr durch. Das meteorologische Wetter besitzt keinen Einfluss auf die Reichweite;
lediglich indirekt kann eindringende Feuchtigkeit die Leistungsfähigkeit der Antenne reduzieren
oder zusätzliche Verluste in schlecht konfektionierten Steckern verursachen.

Die Reichweite hängt außerdem, wegen der dabei normalerweise verwendeten
unterschiedlichen Antennenarten, auch von der verwendeten Funkanlage ab. Am besten eignen
sich Richtantennen für große Reichweiten.

Handfunkgeräte verfügen meist über stark verkürzte Antennen. Wegen des sehr schlechten
Wirkungsgrades dieser Antennen sind die damit erzielbaren Reichweiten von 0,5 bis 5 km
deutlich kleiner. Bei besseren Modellen, welche über einen Externen Antennenanschluss
verfügen, können aber auch leistungsfähigere Antennen angeschlossen werden, wodurch sich
die Reichweite dieser Handfunkgeräte gegenüber den üblichen mitgelieferten Aufsteckantennen erhöhen lässt.

Ein klassisches CB-Mobilfunkgerät

Stationsgeräte sind technisch grundlegend, bis auf das eingebaute Netzgerät, mit den
angebotenen Mobilgeräten identisch. Ein Unterschied der Reichweite resultiert daher durch die
Verwendung unterschiedlicher Antennen und den Verhältnissen der Umgebung am jeweiligen
Standort. Mit langen Autoantennen (von ca. 1,50 m bis 2,65 m) können – abhängig vom
Standort, genauer: dessen Höhe und Umgebung – manchmal fast so hohe Reichweiten wie bei
Stationsantennen erreicht werden. Der Standort besitzt somit wie bei jeder anderen
Funkverbindung einen sehr großen Einfluss auf die erzielbare Reichweite. Dabei gilt: Je höher
der Standort, desto größer ist auch die mögliche Reichweite. Die Reichweite liegt bei
Verwendung von Mobilantennen (meist verkürzte 1/4Lambda-Strahler) normalerweise bei etwa
10-30 km.

Die im Einzelnen erzielbare Reichweite setzt sich aber in jedem Fall aus der Ausstattung und den
Bedingungen aller an einer Funkverbindung Beteiligten zusammen.

CB-Funkgerät im LKW

 

Durch das Aufkommen von Mobiltelefonen und Internet hat der CB-Funk seit den 80er Jahren an
Popularität verloren. Früher waren CB-Funkgeräte auch in Privatfahrzeugen häufig zu finden,
viele versprachen sich dadurch schnelle Hilfe bei Pannen oder Notfällen. Heute findet man nur
noch selten mit CB-Funk ausgestattete PKW, da Mobiltelefone diese Rolle übernehmen.
Von LKW-Fahrern jedoch wird er bis heute noch sehr häufig genutzt, um z.B. Staumeldungen
abzusetzen. Bei der Absicherung von Veranstaltungen, z.B. Motor- oder Radsport-
veranstaltungen,spielt er seit Jahren eine immer kleiner werdende Rolle. Hier werden heute verstärkt
PMR-Funkgeräte oder Freenet-Geräte verwendet, da diese Geräte wesentlich kompakter und
handlicher sind.

Ãhnlich wie in Internetchatrooms kann hier jeder mit jedem kommunizieren, ohne ihm jemals
begegnet zu sein oder eine Verabredung zum gemeinsamen Funken getroffen zu haben.
Voraussetzung ist die Nutzung der gleichen Frequenz. So weiß man nie genau, wer gerade
mithört und kann häufig neue Menschen kennenlernen.

Auch im CB-Funk nutzt man das Internet zur Übertragung von Sprache.

Neben dem CB-Funk stehen für jedermann auch noch andere Funkanwendungen zur Verfügung;Short Range Devices sowie PMR-Funk.
Der CB-Funk wird darüber hinaus noch oft mit dem internationalen Amateurfunkdienst verwechselt, wo formal auch jeder zuhören darf,
für den Sendebetrieb muss in Deutschland eine staatliche Prüfung bei der Bundesnetzagentur (BNetzA)
abgelegt werden.